Bei einem Info- und Diskussionsabend, zu dem der Zweigverein Memmelsdorf im KDFB und die Bücherei Memmelsdorf eingeladen haben, konnten Beate Angele vom Vorstandsteam und Sonja Hansel als Büchereileiterin zahlreiche Zuhörerinnen begrüßen. Bei ihrem interessanten, informativen und fundierten Vortrag zum Thema „Frauen in der katholischen Kirche: alte Fragen – neue Chancen?!“ konnte die Referentin, Dr. Andrea Friedrich, PA, geistliche Beirätin des Diözesanverbandes Bamberg, anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse alte Mythen widerlegen. Aus der Bibel oder den Worten Jesu lässt sich nicht begründen, dass nur getaufte Männer zum Diakon oder Priester geweiht werden dürfen, was zum Beispiel eine der Forderungen der Reformbestrebungen beinhaltet. Die männliche Vorherrschaft, die dort oft beschrieben wird, ist auf das Patriachat der damaligen Zeit zurückzuführen. Jesus wurde von Jüngern und Jüngerinnen begleitet und er achtete Frauen ebenso wie Männer. In der Geschichte des Christentums gab es Gemeindeleiterinnen und auch Diakoninnen. In der evangelischen Kirche gibt es bereits seit Jahrzehnten Pfarrerinnen und Bischöfinnen, auch die orthodoxe Kirche weiht Diakoninnen. Im Hinblick auf die Ökumene wäre die Weihe von Diakoninnen in der katholischen Kirche ein weiterer Schritt hin zur Einheit der Kirche.
Anhand der Forderungen und Ziele der momentanen Reformbestrebungen „Synodaler Weg - Maria 1.0 - Maria 2.0 - Maria, schweige nicht“ beleuchtete die Referentin im Weiteren, was diese Reformbewegungen für uns Frauen, aber auch generell für die katholische Kirche bedeuten. Eine Kirchenspaltung, wie sie von den konservativen Kräften der Kirche befürchtet wird, sei wohl nicht zu erwarten, auch das Argument, diese Reformbewegungen seien ein rein deutsches Phänomen, ist seit langem widerlegt, nicht erst durch die Amazonien-Synode, sondern auch durch die weltweite Vernetzung katholischer (Frauen-) Verbände. Überall auf der Welt hinterfragen Laien das bestehende Kirchenrecht. Ein kleiner Lichtblick wird auch in der jetzt beginnenden Synode in Rom gesehen, bei der zum ersten Mal in der Geschichte Laien, darunter auch ausgewählte Frauen, Stimmrecht haben. Fazit des Abends: „Zumindest gibt es einen Hoffnungsschimmer und erste Schritte sind getan, auch wenn sie winzig sind, mehr wird es wohl auch in unmittelbarer Zukunft nicht geben, aber „die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt“ … . Weitere Schritte erfordern Mut und das Wirken des Heiligen Geists.
Für weitere Informationen zum Thema können die Bücher von Schwester Philippa Rath „Weil Gott es so will“ und von Generaloberin Schwester Dr. Katharina Ganz „Frauen stören“ in der Bücherei Memmelsdorf ausgeliehen werden.
Bei noch mehr Interesse zum Thema, aber auch generell zum Frauenbund, werden Sie in der Frauenbund-App, die Sie auf Ihrem Handy im jeweiligen APP Store unter „meine Gemeinde digital“ herunterladen können, fündig. Mit dem Kennwort „memmelsdorf.meinkdfb.digital“ können Sie beitreten.
Beate Angele vom Vorstandsteam
Sonja Hansel, Bücherei
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